Berlin– Am 01. August 2018 eröffnet der Wohnbereich für Menschen mit Demenz in der Pflegeeinrichtung KATHARINENHOF® ALT-BRITZ in Berlin-Neukölln. 18 Bewohnerinnen und Bewohner werden im Beschützenden Wohnbereich durch zwei multiprofessionelle Teams bestehend aus Pflegefachkräften, Pflege- und Betreuungsassistenten sowie Ergotherapeuten versorgt.
Menschen mit Demenz bedürfen eines besonderen Schutzes sowie einer besonderen Betreuung und Versorgung. Die Demenzerkrankte zu erreichen, zu aktivieren und Reservekapazitäten zu entdecken, gelingt vor allem über die Gefühlsebene. Frau Nancy Winkler (34) arbeitet seit drei Jahren als Altenpflegerin im KATHARINENHOF® ALT-BRITZ und leitet den Demenz-Wohnbereich. Sie wird im Frühjahr 2019 ihre Ausbildung zur gerontopsychiatrischen Fachkraft abschließen. Auf die Frage, was das Besondere an der Arbeit mit dementiell erkrankten Menschen ist, antwortet sie: „Es ist wichtig Feingefühl zu haben, um die Zwischentöne zu hören.“ Jeder Tag sei anders. „Ich bin nicht nur Altenpflegerin, sondern ein Teil des Lebens der Bewohner. Ich stehe immer in einer direkten Beziehung zu ihnen, daher werde ich von den Bewohnern mal als Tochter, mal als Onkel und mal als Mutter bezeichnet“, ergänzt Frau Winkler.
Die Architektur des Beschützenden Wohnbereiches hat den Charakter eines Rundwanderwegs zu dem auch die Dachterrasse gehört. Obwohl der Beschützende Wohnbereich kein geschlossener Wohnbereich ist, werden auch Menschen mit Hinlauftendenzen aufgenommen, die den Bewegungsdrang uneingeschränkt ausleben können. Das Besondere an der Gestaltung des Beschützenden Wohnbereiches ist die bezirks- und die wohnumfeldbezogene Malerei an Wänden, Fahrstühlen und Wohnbereichstür. Durch die Einbeziehung der Türen in die farbliche Gestaltung wird erreicht, dass die Bewohner sie als Gesamtkunstwerk wahrnehmen. Die Räume, die den Bewohnern zur Verfügung stehen, sind hingegen durch farbliche Hervorhebung der Türrahmen erkenntlich. Grundsätzlich wird die individuelle und persönliche Ausstattung des Bewohnerzimmers angestrebt. Jeder Bewohner kann sein Zimmer mit eigenen Möbeln und Accessoires nach eigenen Wünschen einrichten.
Doch zum Wohlgefühl gehört viel mehr als nur die milieuspezifische Ausstattung des Wohnbereiches und des Zimmers. Wie in jedem anderen Wohnbereich unserer Einrichtung, gehört auch im Beschützenden Wohnbereich das empathische und fachkompetente Personal, das mit viel Gefühl, Geduld und Verständnis auf die Bewohner eingeht, zu den wichtigsten Voraussetzungen der professionellen Arbeit mit Menschen mit Demenz. Die Menschen mit ihrer Krankheit so zu akzeptieren, wie sie sind, sie zu verstehen und ihnen zuzuhören findet Ines Solkane (Foto) besonders wichtig. „Beim Umgang mit verhaltensauffälligen Bewohnern hilft vor allem eine geduldige Art und Weise der Kommunikation und die Möglichkeit des Rückzuges für den Bewohner. Jedes Anliegen des Bewohners wird ernst genommen“, ergänzt sie. Ines Solkane arbeitet seit vier Jahren als Pflegehelferin in der Einrichtung und wird gemeinsam mit den anderen Mitarbeitern des Beschützenden Wohnbereichs ab November einen gerontopsychiatrischen Basiskurs absolvieren.
Allen Bewohnern, auch denjenigen, deren Verhalten zu Konfliktsituationen führen, die besonders umtriebig oder antriebsarm sind, die Tag-/Nachtumkehr auszeichnet, wird es an allen Tagen in der Woche angeboten, sich an dem gesellschaftlichen Leben der Einrichtung zu beteiligen. Durch die Teilung des Wohnbereiches in zwei Gruppen können die Fähigkeiten und Fertigkeiten der Bewohner mit Demenz am optimalsten gefördert werden, um sie so lange wie möglich zu erhalten. Während die eine Gruppe von den Bewohnern, die die Verhaltensauffälligkeit in Form des unkontrollierten lauten Sprechens und Rufens und ein sehr kurzes Konzentrationsvermögen auszeichnet, gebildet wird, gehören die eher zurückgezogenen Bewohner zu der anderen Gruppe.
Einzel- und Gruppenangebote gehören zur ganzheitlichen und bedürfnisorientierten Pflege und Betreuung der Bewohner. Um ihnen die Möglichkeit, zu einer ausfüllenden Lebensgestaltung zu eröffnen und ihre sozialen Kontakte zu unterstützen, gibt es ein breites Spektrum an Angeboten der Tagesgestaltung. Ausgehend von der Biografie, den Interessen, Wünschen, Fähigkeiten und Fertigkeiten der Bewohner plant das Personal die Angebote in Form von Gruppenarbeit, Einzelbeschäftigung und Maßnahmen in Bezug auf die Mobilität, die Motorik und den Umgang mit alltäglichen Gegenständen, wie beispielsweise dem Besteck. Zu den Angeboten gehören auch das gemeinsame Kochen und Backen, das Musizieren, die Feinmotorikübungen, die basale Stimulation und die Spaziergänge und Ausflüge. Dennoch bestimmt jeder Bewohner selbst, was er annehmen und, wie er seinen Alltag verbringen möchte.
Der KATHARINENHOF® ALT-BRITZ umfasst die Tagespflege mit 16 Plätzen sowie eine Pflegewohnanlage mit 131 vollstationären Pflegeplätzen. Mit dem zusätzlichen Angebot eines Wohnbereiches für Menschen mit Demenz erweitert das Haus sein Angebot für die Betreuung von älteren, pflegebedürftigen Menschen. Bei Interesse können Sie einen Beratungs- und Besichtigungstermin vereinbaren unter Telefon 030 92108520.
Die Fotos dürfen im redaktionellen Zusammenhang mit der Angabe KATHARINENHOF verwendet werden.