Und abends wieder nach Hause: Tagespflege!

Häufig stellt sich die Frage, wenn ein Familienmitglied pflege- oder betreuungsbedürftig wird, welches die beste Form der Betreuung ist. Besonders für Menschen mit leichter bis mittlerer Demenz ist das häusliche Umfeld mit pflegenden Angehörigen meist noch ausreichend. Es bedeutet nicht, dass Angehörige ihren Beruf aufgeben müssen, wenn sie einen pflege- oder betreuungsbedürftigen Menschen im Kreis der Familie behalten möchten.

Zu den Alternativen gehört die Tagespflege: Pflege- oder betreuungsbedürftige Menschen verbringen ein oder mehrere Tage pro Woche in der Tagespflege, die auf ihre Bedürfnisse eingestellt ist. Am Abend kehren sie in ihre Familien zurück. Die Pflege und Betreuung erfolgt in einem anregenden Umfeld. Bei gemeinsamen Beschäftigungsangeboten und Mahlzeiten können soziale Kontakte geschlossen werden. Pflegende Angehörige sind während der Tagespflegezeiten entlastet und haben die Möglichkeit, eigenen Aktivitäten oder ihrer Berufstätigkeit nachzugehen. Tagespflegeeinrichtungen sind in der Regel wochentags zwischen 8:00 und 17:00 Uhr geöffnet

Ein Transport erfolgt von der Tagespflegeeinrichtung sowohl morgens hin als auch nachmittags zurück. Es gibt die Möglichkeit, Tagespflege auch halbtags oder an einzelnen Wochentagen in Anspruch zu nehmen. Manche Einrichtungen sind auch an Wochenenden und Feiertagen geöffnet. Die Leistungen der  Tagespflegeeinrichtungen sind im Rahmenvertrag nach § 75 SGB XI zwischen den Kostenträgern und Leistungserbringern geregelt. Die Aufwendungen für die Pflege, die soziale Betreuung, die medizinische Behandlungspflege in der Einrichtung sowie die Fahrtkosten werden von der Pflegekasse übernommen. Kosten für Unterkunft und Verpflegung sowie investive Kosten müssen die Pflegebedürftigen selbst tragen.

Tagespflegeeinrichtungen sind darauf spezialisiert, Menschen mit Alzheimer oder einer anderen Form der Demenz sowohl körperlich als auch geistig angemessen zu betreuen. Geronto-psychiatrische Tagesstätten, wie sie in der Fachsprache heißen, gestalten den Tag nach den Wünschen und Fertigkeiten der Demenzkranken.

Die alten Menschen backen und kochen gemeinsam, bügeln unter Aufsicht ihre Wäsche oder malen. Manche Tagesstätten haben einen Garten, in dem es immer Unkraut zu jäten oder ein Beet umzugraben gibt. Auch Orte, an denen ein demenzkranker oder pflegebedürftiger Mensch seine Ruhe haben kann, stehen zur Verfügung.

Die Mitarbeiter von Tagespflegeeinrichtungen sind geschult, Fähigkeiten zu erkennen und zu fördern, die insbesondere Demenzkranken verblieben sind. Eine besondere Rolle spielt dabei das gemeinsame Singen und Musizieren. Denn je weniger sich Menschen durch Sprache ausdrücken können, desto wichtiger wird die Musik. Sie kann Emotionen und schöne Erinnerungen wecken und fördert so das Wohlbefinden.

 

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Katja Liebenthal
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